Zunahme der Hormonpräparat-Verordnungen in Schleswig-Holstein

Kiel (dpa/lno) - In Schleswig-Holstein wird Frauen wieder häufiger eine Hormonersatztherapie verschrieben. Laut einer Analyse der AOK NordWest erhielten AOK-versicherte Frauen im Alter von 40 bis 69 Jahren im Jahr 2023 insgesamt 30.081 Rezepte für Hormonpräparate. Dies entspricht einem Anstieg von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2021 steigen die Verordnungszahlen wieder, nachdem sie zuvor aufgrund wissenschaftlich belegter Risiken deutlich zurückgegangen waren, so AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.

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Hormonpräparate können Beschwerden in den Wechseljahren lindern.

Die Hormonersatztherapie gleicht den Hormonmangel aus, der in den Wechseljahren entsteht. Die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess im Leben jeder Frau, bei dem sich das hormonelle Gleichgewicht verändert, erklärt die AOK. Mögliche Symptome sind Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme und viele weitere Beschwerden.

Steigende Verordnungszahlen trotz bekannter Risiken

Ackermann betont, dass es Alternativen zur Hormonersatztherapie gibt. „Eine Änderung des Lebensstils kann die Begleiterscheinungen der Wechseljahre mildern.“ Wenig Alkohol und Kaffee, der Verzicht auf sehr heiße Speisen und Getränke, wenig Stress, Sport und Entspannungstechniken können bei Hitzewallungen, Schlaflosigkeit und Unruhe helfen.