
Der Vertrag beinhaltet verschiedene Leistungen, darunter individuelle Aufnahmegespräche, Hebammensprechstunden, konsequente Blutdrucküberwachung und eine App zur Prävention von Geburtsangst und postnatalen Depressionen. Ziele des Programms sind unter anderem weniger Interventionen und Kaiserschnitte, höhere Stillraten und eine bessere Mutter-Kind-Bindung.
Das Konzept, das ursprünglich von der Techniker Krankenkasse und der Barmer mit den Asklepios- und Rhön Kliniken entwickelt wurde, wurde im vergangenen Jahr für beide UKGM-Standorte, also auch für Gießen, abgeschlossen. Nun ist auch die AOK Hessen dem Vertrag für Marburg beigetreten. Sowohl die Krankenkasse als auch die Uniklinik sehen große Vorteile in dem Programm, das aus der klinischen Hebammenarbeit entwickelt wurde. „Die Eltern erhalten die Möglichkeit, Vertrauen aufzubauen und die Kontrolle in der emotionalen Situation der Geburt zu behalten“, erklärte Uli Kopf-Löchel, leitende Hebamme am Uniklinikum Marburg.
Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Hebammen
Niedergelassene Frauenärzte und Hebammen bleiben weiterhin ein wichtiger Teil der Betreuung von Schwangeren. Sie werden nicht vorzeitig in die klinische Versorgung überwiesen, sondern wie gewohnt von ihrer Frauenarztpraxis betreut und sollen auch weiterhin an Geburtsvorbereitungskursen teilnehmen. Die Qualitätsverträge sind ein Zusatzangebot mit dem Ziel, die sektorübergreifende Versorgung weiter zu verbessern.
