
Ausländische Ärzte sind unverzichtbar für die medizinische Versorgung in Brandenburg.
Potsdam (dpa/bb) - Ende letzten Jahres hatte fast jeder fünfte berufstätige Arzt in Brandenburg eine ausländische Staatsbürgerschaft. Besonders viele Mediziner stammen aus Syrien, Russland und der Türkei, wie das Gesundheitsministerium in Potsdam auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion mitteilte.
Die größte Gruppe ausländischer Ärzte in Brandenburg kommt aus Syrien (230 Mediziner), gefolgt von Russland (117) und der Türkei (93). Insgesamt gab es Ende 2024 in Brandenburg 10.120 berufstätige Ärzte, von denen 2.043 (18,9 Prozent) eine ausländische Staatsbürgerschaft hatten. Davon kamen 1.265 aus einem Land außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR).
Verdopplung des Anteils ausländischer Ärzte
Vor zehn Jahren waren 9.233 Ärzte in Brandenburg registriert, davon 10,2 Prozent ausländische Mediziner. Der Anteil ausländischer Ärzte hat sich somit fast verdoppelt.
Das Verfahren für eine Berufserlaubnis dauert im Schnitt vier Monate. Bewerber aus der EU, der Schweiz oder dem EWR erhalten ihre staatliche Zulassung ebenfalls nach etwa vier Monaten. Ärzte aus anderen Ländern müssen bis zu zwei Jahre auf ihre Approbation warten.
Widerspruchsverfahren und gefälschte Dokumente
Zwischen 2014 und 2024 wurden in Brandenburg sieben Widerspruchsverfahren eingeleitet, darunter ein Verfahren zum Widerruf einer Berufserlaubnis und sechs zum Widerruf einer Approbation. In drei Fällen wurden gefälschte Dokumente entdeckt, darunter ein gefälschter medizinischer Hochschulabschluss und eine gefälschte Promotionsurkunde.
Laut Landesärztekammer gab es keinen einzigen Fall einer mangelhaften fachlichen Qualifikation von Ärzten, die ihre beruflichen Fähigkeiten in einem Drittstaat erworben hatten.