London (dpa) - Großbritanniens Gesundheitsminister Wes Streeting rät zur Vorsicht bei billigen Schönheitsoperationen im Ausland. «Mein dringender Rat an britische Reisende lautet: Wenn das Angebot zu gut aussieht, um wahr zu sein, gehe ich davon aus, dass es auch zu gut ist, um wahr zu sein», sagte er der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. Man solle gut überlegen, bevor man ins Ausland reise in der Annahme, dort einen Spottpreis zu zahlen. Die Konsequenzen müsse man womöglich sein Leben lang tragen.
Mindestens sechs Menschen aus Großbritannien seien im vergangenen Jahr nach medizinischen Eingriffen in der Türkei gestorben, meldete PA unter Berufung auf das Außenministerium in London. Manche hätten nach Eingriffen auch Komplikationen erlebt oder weitere Behandlungen gebraucht.
Empfehlung aus London: Mit dem eigenen Arzt sprechen
In einer Reiseempfehlung für die Türkei warnt die britische Regierung, man solle bei medizinischen Eingriffen mit seinem eigenen Arzt oder Zahnarzt sprechen. «Private Unternehmen haben ein finanzielles Interesse, dass Sie Ihre Behandlung dort buchen, und deren Unterlagen sollten nicht Ihre einzige Informationsquelle sein.»
Der Minister kündigte laut PA an, er wolle bei dem Thema mit internationalen Partnern zusammenarbeiten. Aber es brauche auch eine starke Botschaft an die britische Öffentlichkeit, das Risiko einzuschätzen und gut darüber nachzudenken, bevor man sich auf solche Angebote einlasse. Nach Angaben von PA geht es etwa um Bauch- und Bruststraffungen, Fettabsaugungen oder Vergrößerungen des Pos.