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Friseurinnen und KosmetikerinnenErhöhtes Risiko für Eierstockkrebs

Leandra Oeschey

Frauen, die über viele Jahre in Friseursalons oder Kosmetikstudios arbeiteten, haben einer bevölkerungsbasierten, kanadischen Studie zufolge ein deutlich erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs.

medistock/stock.adobe.com

Ein Forscherteam von der Universität in Montreal hatte dafür 491 Frauen, die zwischen 2011 und 2016 aufgrund eines Ovarialkarzinoms behandelt worden waren, mit 897 Frauen gleichen Alters verglichen, die nicht an Eierstockkrebs erkrankt waren. Grundlage für die Studie war die Vermutung, dass das Erkrankungsrisiko für ein Ovarialkarzinom nicht allein durch genetische Prädispositionen, sondern auch durch Umweltfaktoren bedingt werde. So gibt es Hinweise darauf, dass bei Frauen, die aus weniger industrialisierten Ländern einwandern, das Erkrankungsrisiko steigt.

Mehr als 3-fach höheres Risiko

Die Auswertung der Studie ergab, dass Frauen, die mindestens zehn Jahre als Friseurin, Kosmetikerin oder in einem verwandten Beruf gearbeitet hatten, ein dreifach erhöhtes Risko hatten, an einem Ovarialkarzinom zu erkranken (OR=3,22). Auch Näherinnen, die am Arbeitsplatz mit verschiedenen Textilien und Kunststoffen in Berührung kommen, hatten ein erhöhtes, wenn auch nicht-signifikantes Risiko für Eierstockkrebs. Im Vergleich dazu hatten Krankenschwestern, die ihren Beruf mehr als 10 Jahre ausübten, ein um 40% geringeres Risiko, an einem Ovarialkarzinom zu erkranken.

Auslöser für das erhöhte Risiko bei Friseurinnen und Kosmetikerinnen scheint die Exposition gegenüber verschiedenen Chemikalien am Arbeitsplatz zu sein. Insbesondere der Kontakt mit beispielsweise Talkumpuder, Ammoniak, Wasserstoffperoxid, Formaldehyd oder erdölhaltigen Chemikalien wurde als Risikofaktor identifiziert.